Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation
16. Januar 2022 von admin
In vielen Theorien zur Motivation fehlt ein bestimmter Punkt: Das Autonomiestreben des Menschen. Erst das macht es möglich, die Motivation zu leiten und sie in gewisse Bahnen zu lenken, wenn denn bestimmte Grundsätze gegeben sind. Jemandem einfach eine Belohnung vor die Nase zu halten reicht nicht aus, selbst wenn die Tätigkeit interessant genug erscheint.
Richard Ryan und Edward Deci (1993 und 2000) haben mit der Selbstbestimmungstheorie einen wertvollen Beitrag zur Motivationsforschung geleistet. Sie selbst stammen aus der Pädagogik und haben deshalb neben den psychologisch bedingten Faktoren menschlichen Handels auch das sozio-kulturelle Umfeld nicht außer Acht gelassen, um bestimmte Anpassungsmechanismen eines Individuums zu erklären und die Auswirkungen dessen auf die eigene Motivation zu untersuchen. Dabei gibt es drei universelle psychologische Grundbedürfnisse: Das Streben eines Menschen nach sozialer Eingebundenheit (affiliation), das Streben des Menschen nach Kompetenz (effectancy) und das Streben des Menschen nach Autonomie (autonomy). Erst wenn alle drei Punkte erfüllt sind, ist eine Steigerung der Motivation zu beobachten.
Wenn extrinsische Motivation allein nicht ausreicht
Ausgangspunkt für diese Untersuchung bildete die Beobachtung, dass extrinsische Belohnungen die Motivation der Probanten eine spannende Tätigkeit auszuüben nicht etwa steigerte, sondern häufig sogar herabsenkte. Es musste also einen weiteren Grund außerhalb dieses Belohnungssystems geben, um motiviert ans Werk zu gehen. Extrinsische Motivation meint dabei die Bereitschaft eine Handlung zu vollziehen aus Gründen wie einer Belohnung oder aus der Angst heraus, eine Strafe zu bekommen. Solche Faktoren haben augenscheinlich nichts mit der eigentlichen Aufgabe zu tun und sie sind immer von Außen gelenkt. Intrinsisch meint hingegen im Menschen verankerte Gründe, also eigene Motivatoren, wie eben die oben genannten drei Elemente der Selbstbestimmungstheorie affiliation, autonomy und effectancy. Eine interessante Beobachtung und ein guter theoretischer Ansatz, der hilft die bisherige Lücke zu schließen die bei vorangegangenen Theorien immer noch klaffte.