Lehre die Sehnsucht nach dem weiten Meer…
10. Februar 2010 von admin
Meine Güte, welch Pathos. Das Zitat des Schriftstellers Atoine Saint Exupéry steht exemplarisch für einen wichtigen Grundsatz, wenn es darum geht, „Feuer“ in anderen Menschen zu entfachen.
„Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“
Faktisch steckt in diesem Satz der Kern des Motivationsgedankens überhaupt. Nicht Erläuterungen und Werkzeuge motivieren, mit Lust, Biss und Engagement einen Weg zu beschreiten. Sondern die Begeisterung für ein Ziel. Setzen wir uns kurz damit auseinander. Jemanden motivieren hat etwas damit zu tun, in ihr oder ihm den Sinn für ein subjektiv wertvolles Ziel zu wecken. Motivation fußt bestenfalls auf Begeisterung, schlechtestenfalls auf Angst. Jedenfalls hängt der Enthusiasmus einer Person, die „Getriebenheit“ im positiven wie im negativen Sinne – ab vom emotionalen Bezug zum in Aussicht gestellten Ziel, nicht von Methoden oder Anleitungen. Wer Kinder hat, weiß wovon die Rede ist. Um ein Kleinkind zu motivieren, muss derjenige, der eine Absicht hegt, ein subjektiv interessantes Ziel aufzeigen. Nehmen wir das Beispiel Fortbewegung. Um den Sproß dazu zu bringen, sich – zunächst auf allen Vieren – fortzubewegen, muss etwas in Aussicht stehen, was dieser Mühe lohnt. Im Kindesbeispiel kann das ganz banal ein Ball sein, den man am anderen Ende des Zimmers positioniert. Wenn dieser Ball dann noch entsprechend bunt ist oder gar im Licht glitzert (blödes Beispiel, aber Sie verstehen schon), wächst das Interesse am „Lehrauftrag Bewegung“. Statt dem Kleinkind zu „lehren“ im Sinne von „ein Schritt nach dem anderen“ Hände und Füßchen eines nach dem anderen voreinander zu setzen, animiere viel leichter mit einem subjektiv interessanten Ziel. Was einem als Elternteil noch intuitiv klar ist und wie eine banale Erkenntnis wirkt, scheint die eine oder andere Führungskraft im späteren Leben offensiv verlernt zu haben. Auch wenn der „Glitzerball“ keinen Mitarbeiter hinter dem Ofen vorholt. Im übertragenen Sinn sind unternehmerische Werte sowie sinnvoll und gemeinsam vereinbarte Projektziele das Lebenselixier florierender Unternehmen. Siehe auch unseren Artikel über das Führen nach Zielvereinbarung.